Wem hilft man zuerst?
Die Entscheidung des Gruppenführers war schnell gefällt: Das bewusstlose Kind wurde mit wenigen Handgriffen aus dem Fußraum gerettet, dann galt es die zweite bewusstlose Person so schnell es geht zu befreien. Eine Einklemmung im Bereich der Oberschenkel erschwerte die sofortige Rettung. Aber auch die dritte, ansprechbare Person musste betreut werden. Ganz schön viel Arbeit in den ersten Minuten des Einsatzes.
Mit Spanngurten wurde die Lenksäule angehoben und der Bewusstlose zusammen mit dem nun eingetroffenen Personal der BRK Bereitschaft Oberthulba befreit. Die simulierte, nun nicht mehr vorhandene Atmung des Patienten erforderte eine sofortige Reanimation.
Nach der Sofortrettung kümmerten sich jetzt alle um die schonende Rettung des dritten Patienten. Dieser wurde in der Zwischenzeit von einem Kamerad der Feuerwehr und einer Kameradin der BRK Bereitschaft super betreut. Um eine wirbelsäulengerechte Rettung aus dem im Graben stehenden Fahrzeug zu ermöglichen, wurde das Dach einseitig eingeschnitten und weggeklappt. Mithilfe des Spineboards wurde der Patient nun achsengerecht aus dem Fahrzeug befreit.
Nach ca. 1,5 Stunden waren die drei Verletzten aus ihren Unfallfahrzeugen befreit. Es folgte eine Übungsnachbesprechung und die „Reinigung“ der Einsatzstelle.
Die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen ist von enormer Bedeutung. Nur gemeinsam lassen sich solche Einsatzszenarien zügig und professionell abarbeiten. Auch ein medizinisches Grundwissen der Feuerwehr ist sehr wichtig, um auch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes fachgerecht handeln zu können. Aus diesem Grund wurde in Oberthulba das Ersthelfer-Feuerwehr Projekt ins Leben gerufen. Die gestrige Übung beinhaltete noch einmal fast alle bis jetzt erlernten Ausbildungsinhalte und Handgriffe.