Gegen 14 Uhr wurden die ersten Einsatzkräfte alarmiert, um insgesamt vier Einsatzübungen abzuarbeiten. So musste am Übungspunkt 1 eine Person von einem Pfeiler gerettet werden, bei welcher sich nach einem Sturz eine Eisenstange durch das Bein bohrte. Nach der Erkundung durch Feuerwehr und Rettungsdienst wurde die Bergwacht zur Rettung aus Höhen alarmiert, die Eisenstange vorsichtig durchtrennt und die Person schonend vom Pfeiler aus zirka 25 Meter Höhe gerettet. Zur Rettung wurde durch die Bergwacht eine Art Seilrutsche gebaut, welche eine waagerechte Rettung ermöglicht.
Parallel geriet an einer anderen Stelle der Baustelle ein Fahrzeug in Brand. Zwei Personen wurden verletzt, eine davon befand sich noch im unmittelbarem Gefahrenbereich und musste mittels Leitern gerettet werden. Hier musste durch die Feuerwehr eine Wasserversorgung mittels langer Schlauchstrecke aufgebaut und die Person mittels Steckleiter gerettet werden. Der Rettungsdienst übernahm im Anschluss die Versorgung der Verletzten.
Szenario 3 stellte einen Verschüttungsunfall dar. Es wurde angenommen dass es während den Bauarbeiten zu einem Abrutschen des Kiesbettes kam. Eine Person wurde unter dem Schotter begraben, eine weitere unter einem Betonbauteil eingeklemmt. Der Verschüttete musste durch die Einsatzkräfte freigegraben und im Anschluss reanimiert werden. Die eingeklemmte Person wurde schonend mittels Hebekissen befreit und im Anschluss an den Rettungsdienst übergeben.
Am vierten Unfallort kam es zu einem allergischem Schock auf einem weiteren Pfeiler. Der Bauarbeiter reagierte hoch allergisch auf einen Bienenstich und blieb bewusstlos auf dem Pfeiler liegen. Sein Kollege, welcher Hilfe herbeiholen wollte, verunglückte aus dem Weg zum Rettungspunkt im unwegsamen Gelände. Es mussten also parallel zwei Personen gerettet werden. Auf dem Pfeiler wurde durch einen Kran ein Rettungshubschrauber simuliert, welcher zusammen mit der Bergwacht die Rettung übernahm. Die Person im unwegsamen Gelände musste unter einem Baumstamm befreit und anschließend auf einen befestigen Untergrund transportiert werden.
Wie auch im Realfall mussten die Patienten vor der Rettung durch den Rettungsdienst zusammen mit insgesamt zwei Notärzten stabilisiert und ausreichend analgesiert werden. Also eine medikamentöse Schmerzbekämpfung erhalten. Nach erfolgter Rettung wurden die Patienten dann bis zum Übungsende weiterversorgt und fiktiv abtransportiert.
Die vier Übungen wurden allesamt zwei mal beübt, sodass alle Einsatzkräfte einmal eine Rettung aus Höhen und einmal einen Notfall am Boden abarbeiten konnten.
Organisation für einen reibungslosen Übungsablauf
Eine realistische Ausbildung zu organisieren benötigt natürlich viel Zeit im Voraus, um alle Eventualitäten planen zu können und um realistische Szenarien zu ermöglichen. So planten unsere zwei Kommandanten Lukas und Matthias Zwecker federführend mit weiterer Unterstützung seitens der unterschiedlichen Organisationen bereits seit einem halben Jahr vorher diese großangelegte Übung. Vielen Dank hierfür!
Vielen Dank an dieser Stelle auch an alle Kräfte der Bergwacht, des Rettungsdienstes, der UG-OEL, der Polizei, der Feuerwehrführung sowie jeder einzelnen Feuerwehr für die Teilnahme an dieser Übung. Das große Interesse an solchen Ausbildungen jeder einzelnen Einsatzkraft zeigt, dass wir alle ein Ziel vor Augen haben: Den Menschen in Notlagen fachgerecht zu helfen!
Ein weiterer Dank gilt der Baufirma welche die Ausbildung auf dem Baugelände ermöglichte, sowie der Marktgemeinde Oberthulba für die organisatorische sowie finanzielle Unterstützung.
Organisationsübergreifende Ausbildung, Üben für den Ernstfall
Es zeigt sich immer mehr, dass die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Hilfsorganisationen essentiell für das Gelingen eines Einsatzes ist und die Aufgabenbereiche fließend ineinander übergehen müssen. Zusammenarbeit benötigt aber Übung, denn nur so lernen sich die Organisationen untereinander kennen und wissen wo die Stärken und Schwächen des Anderen liegen. Gemeinsam für ein Ziel!
Die Erfahrung der letzten Zeit zeigt, dass das Interesse an gemeinsamen Ausbildungen sehr groß ist und man eine deutliche Verbesserung der Zusammenarbeit an der Einsatzstelle verzeichnen kann.
Vielen Dank an alle Beteiligten:
- Bergwacht Oberbach
- BRK Bereitschaft Oberthulba
- BRK Rettungsdienst Kreisverband Bad Kissingen
- RKT Rettungsdienst
- BRK Einsatzführungsdienst Landkreis Bad Kissingen
- Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung (UG-OEL) Landkreis Bad Kissingen
- Polizei
- Notfalldarstellung BRK KV Bad Kissingen
- Feuerwehrführung Landkreis Bad Kissingen
- Feuerwehren Markt Oberthulba
- Markt Oberthulba
- Baufirma Brückenbaustelle
Rettung aus Sicht des Gruppenführers
Zum ersten Mal haben wir versucht, eine Einsatzübung mit einer Bodycam zu begleiten. Sie haben nun also die Möglichkeit, die Übung aus der Sicht des Gruppenführers zu begleiten!